Der Yellowstone Supervulkan im Yellowstone Nationalpark brach zuletzt vor rund 70.000 Jahren aus. Jetzt wurde ein neuer Riss von rund 30 Metern Länge entdeckt, der im Zusammenspiel mit den erhöhten Aktivitäten des Steambot-Geysirs und zahlreicher kleiner Erdbeben die Sorge vor einem Ausbruch ansteigen lässt.
Die geologischen Aktivitäten des Yellowstone Supervulkans nehmen seit einer Weile zu und veranlassen die Wissenschaft dazu, den unterirdischen Feuerberg noch stärker zu überwachen.
Bergführer entdecken neue Spalte
Der neue Riss wurde von Bergführern am 9. Juli 2018 zufällig entdeckt, als sie einen neuen Mitarbeiter an einem Vorbau einarbeiteten. Die Spalte wächst und führte mittlerweile zu einer teilweisen Sperrung des nahegelegenen Teton National Parks. Die Parkverwaltung rechnet mit Steinschlägen, die durch die Aktivitäten des Yellowstone Supervulkans ausgelöst werden könnten.
Wie das Onlinemagazin „Idaho Statesman“ am 3. Juli 2018 berichtet, sei die Magmakammer erheblich stärker gefüllt als die Forschung bisher vermutete. Der Einsatz einer neuen Messtechnik brachte ans Tageslicht, dass sich die Magmakammer mit zweifacher Geschwindigkeit füllt.
Das Magma beziehe der Yellowstone Supervulkan aus der Tiefe, schreiben die Vulkanologen. Bei der eingesetzten Methode wird der Hitzeverlauf unterhalb des Parks gemessen.
Kein bevorstehender Ausbruch
Die Vulkanologen erwarten keinen unmittelbaren Ausbruch des Yellowstone Supervulkan, auch wenn die geologischen Bewegungen zunehmen und auf einen normalen Menschen beunruhigend wirken können. In der Geologie bedeutet „bevorstehend“ jederzeit in den nächsten 200.000 Jahren.
Vor einem Supervulkan-Ausbruch besteht kaum ein Schutz und sollte es einmal soweit sein, dann hätte dies schwere Folgen für die ganze Welt. Die Konsequenz wären eine globale Abkühlung, Ernteausfälle und Millionen Todesopfer.
Die Menschheit würde den Ausbruch des Yellowstone-Supervulkans überleben, doch das Leben sich auf Dauer verändern. An der Erdoberfläche wäre ein Leben nur noch bedingt möglich und ein Großteil müsste unterirdisch leben. Die Möglichkeit für eine Eruption liegt nach Angaben der US-Geologiebehörde USGS im Jahr bei 1:700.000.
Weltweit Supervulkane
Auf der ganzen Welt existieren nach wissenschaftlichen Analysen über 20 Supervulkane, die zur Zeit aktiv sind. Vor 640.000 Jahren war der Yellowstone Supervulkan zuletzt ausgebrochen, bei der der Boden einstürzte und einen gigantischen Krater hinterließ. Die Explosion führte zur Freisetzung von umgerechnet 24 Megatonnen TNT.
Am 18. Mai 1980 kam es zum Ausbruch des Mount St. Helens Vulkans im US-Bundesstaat Washington und als einer stärksten Vulkanausbrüche im 20. Jahrhundert gilt. Bei der gewaltigen Eruption verloren 57 Menschen ihr Leben, wozu auch der Vulkanologe David A. Johnson zählte.
Die Aschesäule erreichte eine Höhe von 19 Kilometern und schleuderte über zehn Stunden lang Feststoffe aus dem Erdinnern in die Stratosphäre. Nach dem großen Ausbruch folgten in der Nacht und die Tage danach weitere Eruptionen. Rund 200 Häuser, vier Dutzend Brücken, hunderte Kilometer Highway und Eisenbahngleise wurden zerstört. Der Vulkanausbruch verursachte Kosten von etwa 2 Milliarden US-Dollar.
Wirtschaftliche Folgen waren eine zeitweise zehnfach höhere Arbeitslosigkeit in der Region als vor dem Ausbruch. Der Tourismus erlitt einen enormen Niedergang und erholte sich erst im Verlauf der Jahre wieder. Heute existieren Besucherzentren und der Mount St. Helens selbst entwickelte sich zu einer wichtigen Touristenattraktion. Die Geschichte um den Ausbruch des Vulkans wurde im Jahr 1981 unter dem Titel „Mount St. Helens – Der Killervulkan“ verfilmt.
Supervulkan als Geothermie-Quelle
Der Yellowstone-Supervulkan könnte als Geothermie-Quelle genutzt werden, um Energie und Wärme für die USA zu erzeugen. Eine derartige Nutzung bedeutet eine technologische Herausforderung, um die enormen Kräfte des Vulkans für die Energie-, und Wärmegewinnung bändigen zu können.
In unserer Zeit könnte Yellowstone unter bestimmten Umständen ausbrechen, doch dies ist sehr unwahrscheinlich. Der riesige Vulkan könnte durch eine Atomexplosion zur Eruption gebracht werden, warnte der russische Militär-Experte Konstantin Sivkov im Jahr 2015 gegenüber dem Sydney Morning Herald. Ein künstlich herbeigeführte Eruption scheint ebenso nicht möglich, weil sich das Verhältnis der USA zu Russland langsam normalisiert.
Video zum Thema
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Beitragsbild: @ depositphotos.com / swisshippo
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