Hyperschallwaffen weltweit in der Entwicklung, Bau und Erprobung
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Hyperschallwaffen weltweit in der Entwicklung, Bau und Erprobung

Auf der ganzen Welt arbeitet das Militär an der Entwicklung, Bau und Tests von Hyperschallwaffen, die mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit ihre Ziele treffen können.  Die Länder Russland und China gelten als sehr fortgeschritten im Bereich der Hyperschallwaffen, während die USA, Deutschland und andere Staaten erst mit der Entwicklung derartiger Waffensysteme begonnen haben. Wie weit die Länder bei Hyperschallwaffen sind, können sie hier nachlesen.

Welche Länder arbeiten an Hyperschallwaffen?

Im letzten Jahr hatte das russische Militär mit der “Avangard” eine Interkontinentalrakete der Öffentlichkeit vorgestellt, die mit 20-facher Schallgeschwindigkeit fliegen kann und gegen die aktuell kein Abwehrsystem existiert. Mittlerweile befindet sich die Hyperschall-Rakete in der Produktion, doch bis 2027 sollen wegen bautechnischer Schwierigkeiten und hoher Baukosten erst zwölf Raketen gebaut werden. Aktuell bestehe ein Problem mit dem Kohlenfaser-Material, welches den extremen Temperaturen kaum widerstehen könne, die sich beim Hyperschall entwickeln. Laut einer anonymen Quelle möchte Russland erst einmal nur 60 Raketen bauen lassen.

China erprobte im August 2018 mit der “Starry Sky-2” eine Hyperschallwaffe, die Mach 6 erreichen kann und umgerechnet etwa 7.400 km/h entspricht. Der Einsatzbereich des Fluggeräts ist bisher nicht bekannt, da es sowohl militärischen als auch zivilien Zielen dienen könnte. Eine mehrstufige Rakete beförderte Starry Sky-2 in die gewünschte Höhe, worauf nach Trennung Zusatzraketen das Hyperschall-Fluggerät seinen Flug selbstständig fortsetzte. Wie die China Academy of Aerospace Aerodynamics (CAAA) damals berichtete, vollführte das Hyperschallsystem eine Reihe von Flugmanövern und flog verschiedene Kurven. Am Ende des Tests landete Starry Sky-2 sicher auf dem Boden.

Die USA planen in den nächsten vier Jahren eine militärische Hyperschallwaffe und gilt als sehr ehrgeizig gegenüber China und Russland, die bereits über flugfähige Geräte im Hyperschallbereich verfügen. Der US-Luftfahrtkonzern Boeing entwickelt einen Hyperschalljet mit dem ein Flug von New York nach London nur zwei Stunden dauern würde. Erst um das Jahr 2040 oder 2050 herum seien kommerzielle Hypersonic-Flugzeuge denkbar, berichtete Boeing in seiner Mitteilung.

Deutschland, Japan und Frankreich forschen mit

Von der Bundeswehrbeschaffungsbehörde BAIINBw wurde im Jahr 2018 ein Grundlagenprogramm zur Entwicklung von Hyperschallwaffen gestartet. Die Bundeswehrbeschaffungsbehörde BAIINBw habe das Grundlagenprogramm im vergangenen Jahr gestartet als Antwort auf “konkrete Bedrohungen” durch russische Hyperschallwaffen und den T-14 Armata Panzer.

Die geplanten Hyperschallwaffen sollen nur rein defensiv eingesetzt werden und bis 2022 sollen erste Schussversuche stattfinden. Der Rüstungskonzern MBDA aus Schrobenhausen wurde mit der Entwicklung einer solchen hyperschnellen Waffe beauftragt.

Neben Deutschland sollen auch Frankreich und Japan an Hyperschallwaffen arbeiten.

Denkwürdiges Wettrüsten

Das Wettrüsten um neue Waffensysteme, Atomwaffen und Flugzeuge gilt als bedenklich, weil dies im schlimmsten Fall in einen Krieg enden könnte. Gegen Hyperschallwaffen sind Flugzeugträger, Bodenstationen, Radaranlagen und andere militärische Ziele derzeit schutzlos. Der Konflikt zwischen den USA und Iran wird als sehr brenzlig eingestuft, da beide Parteien auf ihren Standpunkten beruhen und neue Gespräche momentan eher unwahrscheinlich sind.

Wenn die Länder der Erde nicht ihre Konflikte diplomatisch lösen können, dann wäre dies für die Welt eine Katastrophe mit unvorstellbaren Folgen für uns Bewohner. Die Diplomatie sollte egal bei welchen Problemen immer an erster Stelle stehen und der Einsatz von Waffen nur als allerletztes Mittel eingesetzt werden.

Die Politik sollte sich um die Lösung des Klimawandels, Hunger, Wasserversorgung und Energie kümmern anstatt Milliarden in neue Waffensysteme wie Hyperschallwaffen zu investieren. Das Geld wäre besser in der zivilen Forschung angelegt, womit die Menschheit einen großen Sprung nach vorn machen könnte.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / fotographic1980

Andreas Krämer

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