Immer wenn die Zeiten politisch und wirtschaftlich unsicher sind, möchten viele Menschen autark leben. Aber was heißt es eigentlich, autark zu leben? Wie viel Selbstversorgung ist in Zeiten einer Krise überhaupt möglich? Nicht selten steckt hinter der Sehnsucht, autonom zu leben, viel Romantik, die aber von der rauen Wirklichkeit schnell eingeholt wird. Autark leben hat nichts mit Lagerfeuerromantik zu tun, wer es damit ernst meint, wählt ein Lebensmodell, was nicht so einfach zu realisieren ist. Von dem Alltag, den die Mehrzahl der Menschen kennt, müssen sich diejenigen, die autark leben wollen, verabschieden.
Was bedeutet es, autark zu leben?
Alle, die autark leben wollen, verlassen sich nicht mehr auf andere, sondern nur noch auf sich selbst. In diesem Fall spielen weder der Supermarkt noch andere Händler eine große Rolle, denn alles, was gebraucht wird, entsteht in eigener Regie. Viele versuchen das autarke Leben zunächst in kleinen Schritten, wer aber konsequent ist, wird schließlich fast vollständig zum Selbstversorger. Autark leben bedeutet in einigen Bereichen auch Verzicht, denn vieles lässt sich nicht selbst erzeugen. Kaffee und Tee sind zwei Beispiele, die zeigen, wo das autonome Leben an seine Grenzen stößt. In Deutschland wachsen weder Kaffeebohnen noch Teesträucher, beides muss importiert werden. Wer nicht auf den morgendlichen Kaffee in seiner bekannten Form verzichten will, muss Kompromisse machen. Das autarke Leben bedeutet für viele Menschen persönliche Freiheit, raus aus den Zwängen des Konsums und unabhängig von Anbietern und Produzenten zu leben. Diese Freiheit bedeutet jedoch auch immer mehr Arbeit.
Selber Gemüse und Obst anbauen
Ein erster Schritt, um autark zu leben, ist einen Garten anzulegen und dort Obst und Gemüse anzupflanzen. Alles, was dort geerntet wird, muss nicht im Supermarkt gekauft werden, es ist gesünder und kostet deutlich weniger. Anfänger sollten Gemüsesorten wählen, die sich einfach pflegen lassen und robust sind. Wichtig ist es, Sorten zu pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr reifen, denn so besteht die Möglichkeit, sich das ganze Jahr über mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen.
Ein Gewächshaus im Garten zu bauen, ist hier eine sehr gute Idee, da die Sonne nicht das ganze Jahr über scheint. Zugleich sind Gemüse und Obst im Gewächshaus vor schlechtem Wetter geschützt. Kräuter lassen sich in diesem Gewächshaus wunderbar ziehen, sie gedeihen aber auch auf der Fensterbank. Wer in diesem Bereich autark leben will, muss noch die Möglichkeit haben, Obst und Gemüse haltbar zu machen. Einkochen oder Einfrieren sind hier die besten Optionen, um die eigene Ernte genießen zu können.
Autark leben und wohnen
Die landläufige Meinung ist, dass Menschen, die autark oder autonom leben, im Wald hausen. Dies stimmt so natürlich nicht, aber das selbstbestimmte Leben betrifft ebenfalls das Wohnen. Es gibt viele verschiedene Optionen für das autarke Wohnen, wie beispielsweise ein Wohnwagen, ein alter Bauwagen oder eine Jurte. Ein altes Wohnmobil ohne Zulassung kann ein gemütliches Zuhause werden, ebenso wie ein Gartenhäuschen, was nicht länger als Geräteschuppen dient. Wer es mit dem autarken Leben ernst meint, kann außerdem ein altes Hauszelt nach seinen Vorstellungen ausbauen und es winterfest machen. Die Voraussetzung für das autarke Wohnen ist allerdings, dass ein kleines Stück Land vorhanden ist oder gepachtet werden kann. Schwierigkeiten könnte es mit der sogenannten „Bebaubarkeit des Landes“ geben, denn nicht jedes Stück Land darf auch bebaut werden. Hier ist es eine gute Idee, sich bei der jeweiligen Kommune kundig zu machen.
Ökodörfer sind im Trend
Da immer mehr Menschen autark leben möchten, steigt auch die Zahl der autonomen Wohngemeinschaften und Ökodörfer. Sie ermöglichen nicht nur das autarke Leben, sondern bieten dazu noch den Wissensaustausch mit Gleichgesinnten. Es bildet sich ein soziales Gemeinschaftsleben, von dem im Idealfall alle profitieren können. Je besser eine solche autarke Gemeinschaft vernetzt ist und im Alltag funktioniert, umso einfacher wird es tatsächlich, autonom zu leben. Viele dieser Dörfer, die es mittlerweile in Deutschland gibt, produzieren ihren eigenen Strom und besitzen sanitäre Einrichtungen. Anzunehmen, dass sich nur junge Leute für solche autarken Wohnprojekte interessieren, ist ein Irrtum, auch ältere Menschen entscheiden sich für diese selbstbestimmte Lebensweise und profitieren, wie die jungen Bewohner auch, von der Gemeinschaft.
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Wie sieht das autonome Leben im Alltag aus?
Wer über einen entsprechend großen Garten verfügt und nicht auf Fleisch verzichten möchte, sollte über Tierhaltung nachdenken. Hühner im Garten zu halten, ein Schwein pro Jahr oder auch Puten und Gänse zu mästen, ist möglich. Tiere bedeuten leider auch mehr Arbeit und höhere Kosten. Dazu kommt, dass heutzutage eine Hausschlachtung nach den Gesetzen der EU nicht mehr so einfach ist, wie es noch vor einigen Jahren war. Den Garten umweltfreundlich zu düngen, ist für alle, die autark leben, eine Selbstverständlichkeit. Ein Komposthaufen bietet hier die Möglichkeit, natürlich zu düngen. Viele Selbstversorger haben ihr Auto verkauft oder abgemeldet und sind auf ein Fahrrad umgestiegen. So sind sie unabhängig von den ständig schwankenden Preisen für Treibstoff, zudem sparen sie Geld für Versicherung und Steuer.
Die Vor- und Nachteile des selbstbestimmten Lebens
Wer nicht mehr mit dem Mainstream schwimmen will und zum Selbstversorger wird, kann sich über viele Vorteile freuen:
- Eine gesündere Ernährung
- Kein Druck und Zwang mehr, etwas einkaufen zu müssen.
- Eine zumindest teilweise Autonomie des Wirtschaftskreislaufs.
- Die Rückkehr zu altem Wissen, wie den Wachstumsperioden in der Natur.
- Mehr Ruhe und ein „entschleunigtes“ Leben.
- Die Möglichkeit, eine Lebensform zu finden, die sich nur auf das Wesentliche konzentriert.
- Selbstversorger sparen eine Menge Geld.
Zu den Nachteilen gehören mehr Arbeit und weniger Freizeit, aber auch Improvisationstalent. Vor allem am Anfang läuft nicht alles wie gewünscht und geplant, es dauert eine gewisse Zeit, bis man sich an das neue, autarke Leben gewöhnt hat.
Fazit zum Autark leben
Ein autonomes Leben hat vielleicht viele Vorteile, aber es erfordert zugleich eine gewisse Portion Mut und Selbstbewusstsein. Vor allem junge Familien mit Kindern sind von einem autarken Leben begeistert, weil sie sich für ihre Kinder ein naturverbundenes Leben jenseits des Konsumrausches wünschen. Ein solches Experiment kann durchaus gelingen, allerdings kann es die Kinder auch früh zu Außenseitern machen. Die Gesellschaft lebt nun einmal eine völlig andere Lebensform und kann mit denen, die autonom leben, wenig anfangen. Leider sind es vor allem die Kinder, die diese Ablehnung oftmals deutlich zu spüren bekommen.
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Bild: © depositphotos.com / AndrewLozovyi
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