Nach einem Bericht der britischen Zeitung „Daily Star“ werden in Syrien und Irak vermehrt Kämpfer der Terror-Organisation „Islamischer Staat“ (IS) von fleischfressenden Parasiten befallen. Neben den Terroristen seien auch Zivilisten betroffen, die von der parasitären Krankheit von innen aufgefressen werden.
Die Krankheit gilt als kaum erforscht und zeigt sich am Körper äußerlich mit fürchterlich aussehenden offenen Geschwüren. In Großbritannien wurden ebenfalls erste Fälle der Infektionskrankheit verzeichnet, von Menschen, die sich eine Weile in Nahost-Staaten aufgehalten hatten.
Gefährliche Infektionskrankheit
Die unheimliche Erkrankung ist eine gefährliche Infektionskrankheit, die als eine Art Leishmaniose bezeichnet wird. In Afrika, Südamerika und Zentralamerika ist die fleischfressende Krankheit besonders verbreitet. Zur Zeit wird zwar an Impfstoffen geforscht, doch befinden sich diese aktuell in einem Prototypen-Status und können noch nicht allgemein eingesetzt werden.
In Gebieten, in denen der IS seine Terrorherrschaft ausübte, soll dem „Daily Star“ zufolge tausende Menschen infiziert sein. Von Fachleuten wird eine Epidemie in Syrien und Irak befürchtet. Das Problem könnte sich laut Experten verschlimmern, weil Leichen vom IS auf den Straßen liegengelassen werden. Als Folge könnten sich Infektionskrankheiten wie die Leishmaniose verstärkt in den betroffenen Ländern verbreiten.
Fleischfressende Infektion in IS-Regionen schlimmer
Wie der iranische Arzt Nasser Dehghani erklärte, sei die Leishmaniose oder „dschihadistische Krankheit“ in der durch Kriege gezeichneten Regionen deutlich schlimmer vertreten.
Die Krankheit tritt vor allem nach Bissen bestimmter Sandmücken-Arten auf. Laut Dehghani besteht ein iranischer Ursprung, obwohl die Krankheit nicht direkt mit dem IS in Verbindung steht. Der tödliche Parasit kann auch von Hunden und Nagetieren auf den Menschen übertragen werden.
Die britische Gesundheitsbehörde National Health Service (NHS) verweist darauf, dass die Krankheit mitunter bei Soldaten und Abenteuerreisenden auftreten kann, die in Risikogebieten unterwegs sind, wo Sandmücken heimisch sein könnten. Laut Dr. Dehghani sei das Risiko einer klinischen Erkrankung mit viszerale Leishmaniose bei Menschen mit HIV-Infektion höher.
Leishmaniose verbreitet sich in Europa
In Frankreich, Spanien, Italien und weiteren südeuropäischen Ländern werden Fälle mit viszerale Leishmaniose verstärkt beobachtet. Bei ausbleibender Behandlung endet der Verlauf der fleischfressenden Erkrankung meist mit dem Tod der Betroffenen.
Nach einer Infektion dringt der Parasit von innen heraus durch den gesamten Körper, indem die Milz, Leber und Knochenmark befallen werden. Das Immunsystem wird angegriffen und mit fortschreitender Dauer der Erkrankung zerstört.
Eine weniger tödlich verlaufende Variante der Infektionskrankheit verursacht bis zu 100 schmerzhafte Wunden auf der Haut, die einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern haben. Der Patient trägt als Folge dauerhaft Narben davon.
Wer entdeckte die Leishmaniose?
Entdeckt wurde der fleischfressende Parasit im Jahr 1900 von William B. Leishman und Charles Donovan. Seit rund 20 Jahren finden sich die Sandmücken, welche die Krankheit auslösen immer öfter in Deutschland. Der Grund für die Sandmücken-Ausbreitung ist der Klimawandel.
Im Jahr 1977 kam es in Indien zu einer Epidemie mit rund 70.000 Betroffenen, die von der viszeralen Leishmaniose infiziert wurden. Auf der Haut ist die Erkrankung an grässlichen Geschwüren zu erkennen, die ohne Therapie bei rund drei Prozent der Krankheitsfälle in einem Tod resultieren können. In Deutschland existiert mit Miltefosin seit 2004 ein Therapiemittel, mit dem die Infektionskrankheit behandelt werden kann.
Bei der menschlichen Leishmaniose wird zwischen der Inneren Leishmaniose, der Hautleishmaniose und der Schleimhautleishmaniose unterschieden. Bis ein Mittel gefunden wird, mit dem die Krankheit vollständig geheilt werden kann, dauert es noch Jahre.
Der Klimawandel wird zu einer Verbreitung der fleischfressenden Parasiten durch die Sandmücken als Überträger führen. Die Temperaturen steigen, verändern die Flora und Fauna.
Video zum Thema
https://www.youtube.com/watch?v=iHcIHD1wqPE
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