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Rüstungsausgaben erreichen 2018 neuen Rekordstand

Nach dem Bericht „Jane´s Defence Budgets 2018“ werden die weltweiten Rüstungsausgaben im Jahr 2018 um 3,3 Prozent auf 1,67 Billionen US-Dollar steigen und ist ein Betrag, der seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr erreicht wurde. Die Angst vor Kriegen und Konflikten steigt, weil die Länder ihre Waffensysteme unter realen Bedingungen testen möchten. Deutschland zählt mit den USA, Russland, China und weiteren Staaten zu den führenden Rüstungsexporteuren auf der Welt.

Stellvertreterkriege nehmen zu

Die steigenden Rüstungsausgaben machen die Welt unsicherer und die Gefahr von Stellvertreterkriegen (Proxykämpfe) nimmt zu. Bei einem Proxykampf tragen Großmächte ihren militärischen Konflikt in einem oder mehreren Drittstaaten aus. Die Großmächte agieren dabei im Hintergrund. Der jahrelange Krieg in Syrien ist ein erschreckendes Beispiel für einen solchen Stellvertreterkrieg, hier soll Russland neue Waffen eingesetzt und ihre Wirksamkeit getestet haben.

Die Türkei, USA und Israel sind in dem Syrien-Krieg ebenfalls stark involviert. Die Terror-Organisation IS gilt mittlerweile als besiegt, dennoch halten die kriegerischen Auseinandersetzungen an. Fachleute warnen vor einer Verschärfung und Ausbreitung des Stellvertreterkrieges in Syrien.

Rüstungsausgaben

Die USA, Saudi-Arabien, Großbritannien, Indien und China haben die höchsten Militärbudgets auf dem gesamten Globus. Der Verteidigungshaushalt Deutschlands beläuft sich auf 37,5 Milliarden US-Dollar, was umgerechnet rund 30,3 Milliarden Euro sind und hier belegt die BRD den neunten Platz. Russland, Frankreich und Japan hatten dem Bericht von „Jane´s Defence Budgets 2018“ zufolge höhere Rüstungsausgaben.

Im internationalen Vergleich landet der Verteidigungshaushalt der USA mit für dieses Jahr geplanten 716 Milliarden US-Dollar auf den ersten Platz. US-Präsident Donald Trump forderte die Industrieländer, vor allem die EU-Staaten dazu auf, ihre Rüstungsausgaben auf 2 Prozent des BIP zu erhöhen.

Modernisierung des Militärs

Das Militär wird weltweit modernisiert und lässt die Kassen der Rüstungskonzerne klingeln. Vor allem Russland, China, USA, die Baltenstaaten und asiatischen Länder haben Modernisierungsprogramme für ihr Militär beschlossen, was einem Anstieg der Rüstungsausgaben nach sich zieht.

China und Russland bauen ihre Militärpräsenz aus, investieren in neuartige Militärtechnologien wie Tarnkappentechnik, Raketentechnik, Panzer, U-Boote, Raketenabwehrsysteme oder Kampfflugzeuge. Im afrikanischen Staat Dschibuti verfügt China über eine erste ausländische Militärbasis und wird seine militärische Präsenz weiter ausbauen. Die USA drohen ihre Militärmacht gegenüber China und Russland ein Stück weit einzubüßen, weshalb die US-Regierung unter Präsident Trump eine deutliche Anhebung der Rüstungsausgaben plant.

Gefahr eines dritten Weltkriegs

Die Gefahr eines dritten Weltkriegs scheint durch die verstärkten Konflikte auf der Welt zwar zu steigen, dennoch befinden wir uns in einem relativ friedlichen Zeitalter. Die schwelende Auseinandersetzung zwischen den USA und Nordkorea könnte kriegerisch enden, wenn beide Parteien nicht die Ruhe bewahren.

Im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea betreibt der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-Un eine Entspannungspolitik, die im besten Fall zu einer Versöhnung der beiden Koreas führen könnte. Nordkorea will trotz Entspannungspolitik weiter an seinen Atomplänen festhalten und weitere Atomwaffen mit höherer Reichweite entwickeln. Seinen vorerst letzten Kernwaffentest war mit einigen hundert Kilotonnen Sprengkraft der bislang größte in der Geschichte des isolierten Landes.

Die waffentechnische Entwicklung seiner Atomwaffen schreitet schneller voran als erwartet, so soll Nordkorea bald in der Lage sein, die eigenen Interkontinentalraketen mit atomaren Sprengköpfen zu bestücken. Im November 2017 wurde mit der Hwasong-15 die bislang stärkste nordkoreanische Interkontinentalrakete abgeschossen, die das Festland der USA erreichen können soll.

Bei Ausbruch eines Dritten Weltkriegs und hoffen wir, dass es niemals geschieht, wäre Europa mittendrin und von einer erheblichen Zerstörung bedroht. Ein Atomkrieg, selbst wenn er regional begrenzt sein sollte, hätte verheerende Auswirkungen auf das Leben auf der Erde. Der nukleare Fallout würde das Klima vergiften, die Felder unfruchtbar machen, den Boden in Brachland verwandeln und Millionen Menschenleben kosten.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / dimjul

Andreas Krämer

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