Nach eigenen Angaben soll Nordkorea eine neue taktische Lenkwaffe erprobt haben, deren Test unter den Augen des Machthabers Kim Jong Un stattgefunden hätte. Die Waffe sei staatlichen Medien zufolge dazu Lage einen mächtigen Sprengkopf zu tragen und die Entwicklung von sehr großer Bedeutung, weil mit ihr die Schlagkraft der Volksarmee erhöht werde.
Das US-Verteidigungsministerium bestätigte mittlerweile das es sich bei der Lenkwaffe offenbar um eine Kurzstreckenrakete handeln könnte, die keine Gefahr für die USA bedeuten würde. Im November 2018 gab es Meldungen, nach denen das nordkoreanische Militär eine neuentwickelte Hightech-Waffe getestet haben soll.
Aktivitäten auf Atomanlage
Das Zentrum für strategische und internationale Studien (CSIS) mit Sitz in Washington schlug kürzlich Alarm, weil auf der nordkoreanische Atomanlage Yongbyon neue Aktivitäten festgestellt wurden. Auf Satellitenbildern seien fünf Triebwagen zu sehen gewesen, die sich um Umfeld der Urananreicherungsanlage und Radiochemie-Labor bewegt hätten.
Die Wagen wurden früher vornehmlich zum Transport radioaktiven Materials oder für die Wiederaufbereitung genutzt worden und dies scheint diesmal ebenfalls so zu sein. Wie das CSIS erklärte, könnte Nordkorea eine Wiederaufbereitung vorbereitet oder abgeschlossen haben.
Mitarbeiter aus Verbindungsbüro abgezogen
Die Chancen auf eine Wiedervereinigung von Nord-, und Südkorea zu einem Korea schwinden mit dem Ende März vollzogenen Abzug nordkoreanischer Mitarbeiter aus dem erst im September eingerichteten neuen Verbindungsbüro. Nach den Worten des südkoreanischen Wiedervereinigungsministers Chun Hae Sung habe Pjöngjang den Süden darüber in Kenntnis gesetzt, sich aus dem Verbindungsbüro zurückzuziehen.
Südkorea bedauerte die Entscheidung und betonte, weiter im Büro am Ball zu bleiben und die Arbeit dort fortzusetzen. Eingerichtet wurde es zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Austauschs zwischen den beiden Staaten auf der koreanischen Halbinsel.
Der zweite Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong Un ging im März ohne Ergebnis auseinander. Jetzt stellte das abgeschottete Land für eine Fortsetzung der stotternden Nukleargespräche eine Forderung an die USA. Der US-Außenminister Mike Pompeo solle von künftigen Gesprächen ausgeschlossen werden, da er die Verhandlungen torpedieren würde. Die Atomgespräche würden sich dem nordkoreanischen Außenministerium weiter festfahren, wenn Pompeo weiter mit am Tisch sitze. Gefordert wurde ein anderer Gesprächspartner.
Treffen zwischen Russland und Nordkorea
Der russische Präsident Wladimir Putin plant noch im April ein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber und Kim Jong Un um den 23. oder 24. April 2019 in Russland erwartet. Der Kreml bestätigte das geplante Gespräch mittlerweile, doch bislang sind weder der Ort noch der genaue Tag bekannt.
Die Sanktionen gegen Nordkorea sollten Moskau zufolge gelockert werden, wenn das Land im Gegenzug dazu bereit ist Zugeständnisse beim Atomprogramm zu machen. Laut Medienberichten müssen zehntausende nordkoreanische Gastarbeiter Russland verlassen und dies könnte eine der Gesprächsthemen mit Kim Jong Un sein.
Schwierige Ausgangslage
Die Ausgangslage gilt unter den momentanen Entwicklungen als schwierig, weil die Atomgespräche festgefahren sind, Mitarbeiter aus dem Verbindungsbüro abgezogen und eine neue taktische Lenkwaffe getestet wurde. Die Aktivitäten an der einzigen nordkoreanischen Atomanlage sind kein gutes Zeichen und könnte auf einen weiteren Atomwaffentest in der nahen Zukunft hindeuten.
Gemeinsam hatten Trump und Kim den Verzicht Nordkoreas auf Atomwaffen getroffen, doch diese Vereinbarung scheint nun bedroht zu sein. Immerhin wollen beide ein drittes öffentliches Treffen nicht ausschließen, doch ob es dazu kommt müssen die nächsten Monate zeigen. Kürzlich verlieh Kim Jong Un sich den Titel “Repräsentant ganz Koreas”, was eine gewisse politische Sprengkraft und Provokation gegenüber Südkorea bedeutet.
Auf den neuen Titel reagierte Südkoreas Präsident Moon bisher nicht. Beim Thema Atomwaffen gab es zuletzt zu einer Annäherung und beide Seiten einigten sich darauf, auf jede Feindseligkeit ab sofort zu verzichten und Korea von Atomwaffen zu befreien. Die Bevölkerung Nordkoreas leidet unter einer dramatischen Hungersnot und die Essensrationen sind halbiert worden. Verantwortlich für diese Notlage sind Überschwemmungen, eine schlechte Ernte im Jahr 2018 und die anhaltende Trockenheit.
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