Der Asteroid Bennu wird der Erde in 117 Jahren sehr nahe kommen und könnte im schlimmsten Fall mit gravierenden Folgen einschlagen. Die US-Weltraumbehörde NASA hat als Gegenmaßnahme nun das Projekt „Hammer“ gestartet, mit dem der 500 Meter große Himmelskörper von seiner Laufbahn abgelenkt werden soll. Die freigesetzte Energie von Bennu würde Berechnungen zufolge 80.000 Atombomben des Typs Hiroshima entsprechen.
Erde im Ziel
Die Bahn des Asteroiden Bennu führt direkt zur Erde und rast auf ihr mit 101.000 Stundenkilometern zu. Der rund 492 Meter Asteroid wurde am 11. September 1999 durch das LINEAR-Projekt entdeckt und steht seit dieser Zeit unter ständiger Beobachtung zweier Sternwarten, dem Arecibo-Obversatorium und Goldstone Deep Space Communications Complex.
Im September 2016 sandte die NASA mit der Mission Osiris Rex eine Sonde nach Bennu, die mit Bodenproben des Asteroiden im Jahr 2023 zur Erde zurückkehren wird, die anschließend wissenschaftlich untersucht werden.
Die Masse des Asteroiden beläuft sich Berechnungen zufolge auf 68 Millionen Tonnen. Wie die NASA errechnete wird Bennu der Erde im Jahr 2135 näher kommen als der Mond und könnte bei leicht veränderter Flugbahn mit unserem Heimatplaneten kollidieren.
Projekt Hammer
Das Projekt Hammer „Hypervelocity Asteroid Mitigation Mission for Emergency Response Vehicle“ der NASA startete jetzt in Zusammenarbeit mit dem US-Atomlabor Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL). Projektziel ist ein neun Meter großes Projektil mit acht Tonnen Gewicht und atomaren Sprengsätzen.
Nach Planungen der NASA soll der Flugkörper zu Bennu entsendet und dieser von seiner Flugbahn abgelenkt werden. Die Atomsprengsätze sollen im Umfeld des Asteroiden gezündet werden. Geplant ist die Integration der nuklearen Sprengsätze auf eine Delta IV Heavy, die nach der Falcon Heavy die zweitstärkste Rakete der Welt ist.
Je früher desto weniger Raketen
Eine Rakete sei laut den Wissenschaftlern nicht ausreichend und die Zeit ein wichtiger Faktor. Mindestens sieben Jahre würden vergehen bezogen auf den Raketenbau, ihren Abschuss, Flug und Explosion der Atomsprengköpfe. Nach der Atomexplosion würde es zudem weitere Jahre dauern, bis sich die Flugbahn ändert.
Die Forscher führten Analysen durch, nach denen bei einem Start der Mission im Jahr 2125 etwa 34 bis 53 Raketen abgeschossen werden müssten, um einen signifikanten Erfolg gegenüber Bennu zu erzielen. Je früher die Mission „Hammer“ starte, desto weniger Raketen würden benötigt. Im Jahr 2110 müssten nur 7 bis 11 Raketen abgefeuert werden.
Bei einer Explosion in der Nähe Bennus verdampfe eine Seite des Asteroiden und fungiere hier quasi als eine Art Raketenantrieb, die den Himmelskörper schließlich ablenken könnte.
Fakten Asteroid Bennu
Asteroid Bennu umkreist die Sonne in einer Zeit von 1,2 Jahren und würde am 25. September 2135 die Erde knapp verfehlen. Die Chance eines Einschlags liegt Analysen nach bei 1:2700 und befindet sich auf der Liste der gefährlichsten Himmelsobjekte, die eine potenzielle Gefahr für die Erde bedeuten.
Die Folgen eines möglichen Einschlags von Bennu auf unserer Heimatwelt wären enorm dramatisch. Die aktuell vorhandene Datenbasis könne sich dem LLNL zufolge ändern und ein Einschlag eventuell früher stattfinden.
Die Sonde Osiris Rex wird diesen August landen, Gesteinsproben entnehmen und wieder zurück zur Erde fliegen. Die Analyse der Proben soll über Bennus Zusammensetzung Aufschluss geben und spielt eine wichtige Rolle für die geplante Zerstörung des Asteroiden.
Folgen Asteroiden-Einschlag
Wenn ein Asteroid wie Bennu auf der Erde einschlägt, wäre ein nuklearer Winter, Missernten und Millionen Todesopfer die Konsequenz. Geschützt werden kann unser Heimatplanet vor einem Asteroiden-Einschlag nur mit modernsten Technologien.
Video zum Asteroiden Bennu
https://www.youtube.com/watch?v=DA5eqvRjYUQ
Beitragsbild: @ depositphotos.com / zloyel
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