Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre seit Dezember 2015 bestehende Liste von Krankheitserregern, die eine Epidemie auslösen könnten, um eine unbekannte Krankheit X erweitert, vor der kein Schutz besteht.
Die Krankheitsliste erhält jährlich ein Update und der WHO zufolge, sei die Liste weder vollständig noch würde sie Auskunft darüber geben, was für eine Massenerkrankung in Zukunft drohen könnte. Ein Pandemie-Risiko besteht.
Mysteriöse Krankheit X
Die Liste nennt eine neue Krankheit mit der Bezeichnung „Krankheit X“ am Ende, die neben gefährlichen Infektionskrankheiten wie Ebola, Zika, SARS, Lassa-Fieber, Krim-Kongo-Fieberkrankheit, Rifttalfieber, Marburg-Virus und weitere Krankheiten mit hohem Infektionsgrad aufgelistet sind.
Die WHO möchte der rätselhaften Krankheit X auf einen bis heute fremden Erreger aufmerksam machen, der eine Epidemie verursachen könnte und gegen den keine Gegenmittel existieren. Die Forschungs-, und Entwicklungsabteilungen sollen den Angaben zufolge ihre Kapazitäten erhöhen, um die Krankheit zu erforschen.
Warnung vor weltweiter Epidemie
Seit Jahren wird vor einer unbekannten Krankheit gewarnt, die zu einer internationalen Epidemie führen könnte. Jedoch bleibt die WHO einer Antwort schuldig, warum die Krankheit X in die Liste aufgenommen wurde. Zu der geheimnisvollen Krankheit veröffentlichten die Forscher keine weiteren Informationen.
Die fehlenden Angaben sollen die Länder der Welt offenbar dazu veranlassen entsprechende Vorbereitungen für eine eventuelle Epidemie zu treffen. Auf diese Weise wird eine Überraschung vermieden und die Massenerkrankung könnte mit Maßnahmen eingedämmt werden.
Die Forschung hingegen tappt im Dunkeln, weil die Biologen, Genetiker und Wissenschaftler ohne ausreichende Angaben keine exakte Forschungsarbeit durchführen können.
Wie WHO-Berater John-Arne Rottingen der britischen Zeitung Telegraph mitteilte, lehre die Geschichte uns, dass der nächste große Ausbruch mit Wahrscheinlichkeit etwas sein wird, was man bisher nicht gesehen habe. Bezüglich Impfstoffen und Diagnostik-Tests sollten Vorbereitungen erfolgen. Vor allem die Flexibilität spielt hier eine zentrale Rolle.
Es sollen Plug-and-Play-Plattformen entwickelt werden, die sich auf viele oder alle Krankheiten anwenden lassen. Das Ziel seien Systeme, mit denen in kurzer Zeit Gegenmaßnahmen gestartet werden können.
Mutationen birgen Risiken
Erhebliche Risiken bergen Mutationen bekannter hochansteckender Krankheiten wie das Ebola-Virus, SARS oder Zika. Kombinierte Krankheitserreger, Biowaffen und in Labore geschaffene Viren sind besonders starke Gefahrenquellen, von denen eine globale Epidemie ausgehen könnte.
Ein Virus oder Bakterium, welches in einem Labor entwickelt wurde, könnte unbeabsichtigt in die Umwelt gelangen. Das Militär könnte, obwohl seit den 1960er-Jahren ein Biowaffenverbot besteht, im Geheimen an eben solchen völkerrechtlich wie moralisch höchst bedenklichen Waffen arbeiten.
Das Biowaffenverbot gilt mittlerweile als praktisch inaktiv, weil die USA, Großbritannien und Deutschland sich im September 2001 gegen das so genannte Verifikationsprotokoll ausgesprochen haben. Biowaffen gelten als defensiv und doch könnten Terroristen derartige Waffen, sollten sie in ihre Hände gelangen, sie für ihre kriminellen Zwecke einsetzen.
Epidemien der Vergangenheit
In der Vergangenheit der Menschheitsgeschichte kam es bereits zu Epidemien und Pandemien, die Millionen Menschen das Leben kostete. Die Pest, die in den Jahren 1346 bis 1353 in Europa auftauchte, führte zu 25 Millionen Todesopfern und das entsprach über 30 Prozent der Bevölkerung zu jener Zeit. Ausgegangen war die Pest, auch Schwarzer Tod genannt, von Asien und breitete sich bis nach Europa aus.
Die Spanische Grippe, die 1918 begann und zwei Jahre später plötzlich endete, kostete nach heutigen Schätzungen rund 50 Millionen Menschen das Leben. Als Verursacher konnte das Influenzavirus A/H1N1 ermittelt werden.
Rund 60 Jahre später brach 1977/78 die russische Grippe mit dem gleichen Virustyp aus und vor neun Jahren die Schweinepest-Pandemie. Eine Gefahr geht von Tierkrankheiten aus, die auf den Menschen überspringen könnten.
Der Klimawandel könnte in der Arktis verborgene uralte Bakterien, Erreger und Viren freisetzen. Vor einem solchen Risiko warnen Wissenschaftler. Im Jahr 2014 entdeckten Forscher in Nordostsibirien 30.000 Jahre alte Viren von 1,5 Mikrometer Größe, die eine hohe Aktivität zeigten und in einem Versuch Amöben töteten.
Eine Gefahr für Mensch und Tier geht laut den Wissenschaftlern von dem Riesenvirus nicht aus. Merkwürdig ist, dass Riesenviren, die auch in anderen Regionen gefunden wurden, neuartige Gene aufweisen.
Video zum Thema Krankheit X
https://www.youtube.com/watch?v=LMbxzoDx5lU
Beitragsbild: @ depositphotos.com / Rost9
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