Der Kikai-Krater rund 50 Kilometer vor der Insel Kyushu im Süden Japans gelegen, ist ein Supervulkan und dieser ist nach einer aktuellen Analyse von Geoforschern noch aktiv. Er bedroht 100 Millionen Menschen in der Region und brach zuletzt vor über 7000 Jahren aus, was verheerende Folgen nach sich zog. In der Magmakammer stellten die Wissenschaftler nun Aktivitäten fest.
Was ist der Supervulkan Kikai?
Der Supervulkan Kikai-Krater liegt unter der Meeresoberfläche und hat in seiner Magmakammer umfassende Magmamengen angesammelt, vergleichbar mit dem Yellowstone Supervulkan und den süditalienischen Phlegräischen Feldern. Vor 7300 Jahren kam es zum letzten Ausbruch des Kikai-Kraters.
Die Kammer hat eine Größe von 32 Kubikkilometern, ist schätzungsweise 600 Meter hoch, 10 Kilometer lang und befindet sich in 30 Kilometern Tiefe unter dem Meeresboden. Jüngste wissenschaftliche Analysen stellten eine sich verändernde Krateroberfläche fest und verweisen auf eine wachsende Magmakammer.
Ausbruch bringt 100 Millionen in Gefahr
Bei einer Eruption des gigantischen Kikai-Krater Supervulkans wären in der Umgebung rund 100 Millionen Menschen bedroht. Laut Archäologen könnte der vergangene Ausbruch für die Vernichtung der Jomon-Kultur verantwortlich gewesen sein. In den nächsten hundert Jahren könnte der Kikai-Krater mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Prozent ausbrechen und bedeutet einen Ausbruch in etwa 10.000 Jahren.
Ein Großteil der Fachleute kannte den Kikai-Krater als aktiven Vulkan bisher nicht, wie Geologie-Forscher Dr. Thomas Walter gegenüber der Zeitung „Welt“ erklärte. Gegenüber dem japanischen Supervulkan wäre ein Ausbruch der Phlegräischen Felder wahrscheinlicher.
Von japanischen Geologen wurden aufsteigende Gasblasen, extrem heiße Wassersäulen im Krater-Umfeld und Risse im Meeresboden festgestellt. Diese Entdeckungen verweisen auf starke Bewegungen des Magmas in der Kammer. Zur Untersuchung setzten sie Seismographen und Unterwasserroboter ein.
Was würde beim Ausbruch eines Supervulkans passieren?
Der Ausbruch eines Supervulkans wie den Kikai-Krater, Yellowstone oder den Phlegräischen Felder hätte gravierende Auswirkungen auf die gesamte Erde. Das irdische Klima würde wegen der enormen ausgeworfenen Lavamengen dramatisch um einige Grad Celsius abkühlen und hätte eine Art „nuklearen Winter“ zur Folge.
Die Nahrungsmittelversorgung auf unserem Globus würde wegen Missernten quasi zum Erliegen kommen mit der Konsequenz, dass Millionen Menschen mit Hunger und Durst konfrontiert werden.
Ein Supervulkan-Ausbruch würde wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe verursachen, weil vor allem durch die eisige Kälte zahlreiche Branchen Schwierigkeiten hätten ihre Produktion aufrechtzuerhalten, was Millionen Arbeitsplätze kosten würde.
Der Ascheregen brächte die Landwirtschaft größtenteils zum Stillstand, die Lebensmittelpreise stiegen und der Flugverkehr nur stark eingeschränkt möglich. Die Strom- und Wasserversorgung käme stellenweise zum Erliegen, weshalb hier eine autarke Versorgung mit Strom und Wasser eine sinnvolle Überlegung darstellt.
Ende der Menschheit?
Das Ende der Menschheit könnte nach dem Ausbruch eines Supervulkans eingeläutet werden. Flüchtlingsströme würden ausgelöst, weil Menschen aus betroffenen verwüsteten unbewohnbaren Regionen in bewohnbare Gegenden fliehen würden. Von den rund acht Milliarden Menschen könnten nur all jene überleben, die sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht hätten und vorgesorgt haben.
Eine hundertprozentige Sicherheit vor einem ausbrechenden Supervulkan gibt es nicht, jedoch können Menschen ihre Überlebenschancen erhöhen, wenn sie sich einen unterirdischen Rückzugsort geschaffen haben sollten. Zum Überleben sollte ein Lebensmittelvorrat für mindestens ein Jahr angelegt werden. Der Lebensmittelvorrat sollte aus einer ausreichender Menge Nahrungsmittel und Getränke mit langer Haltbarkeit bestehen, um eine Weile unabhängig von der Außenwelt sein zu können.
In unserer Zeit scheint die Eruption eines Supervulkans unwahrscheinlich zu sein, dennoch sorgen vor allem die Phlegräischen Felder für Aufruhr in der Wissenschaft, da dieser Vulkan in der Nähe von Neapel sehr aktiv ist. Besonders Europa wäre von einem Ausbruch dieses Feuerbergs hart betroffen, der Schiffsverkehr in der Adria würde wegen Vulkangestein zum Erliegen kommen und die Lebensmittelversorgung zum Großteil zusammenbrechen. Vor 39.000 Jahren brachen die Phlegräischen Felder zuletzt aus, verwandelten eine Fläche von 30.000 Quadratkilometern in unbewohnbares Brachland und kostete Tieren wie Menschen das Leben. Eine kleinere Eruption fand 1538 statt, die jedoch keine dramatischen Folge hatte.
Beitragsbild: @ depositphotos.com / pxhidalgo
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