Angriff auf Ölanlagen auf Saudi-Arabien verschärfen Lage
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Angriff auf Ölanlagen auf Saudi-Arabien verschärfen Lage

Am Wochenende hatten nach bisherigen Informationen zufolge Marschflugkörper oder Kampfdrohnen in Saudi-Arabien Ölanlagen getroffen und kurzzeitig für einen rapiden Anstieg des Ölpreises gesorgt. Zwischenzeitlich nahm Irans Präsident Hassan Rohani Stellung zu dem Angriff und sagte, dass dies eine “Warnung” der jemenitischen Rebellen an die saudi-arabische Regierung gewesen sei.

Wie er auf Twitter schrieb, hätten sie weder ein Krankenhaus noch Schule getroffen, sondern nur ein Industriezentrum, um euch zu warnen. Die Ölproduktion Saudi-Arabiens wird nach Angaben der Regierung bereits Ende September wieder auf Normalniveau laufen, weil die Reparaturen der beschädigten Ölanlagen schneller laufen als geplant. Laut dem Energieminister Abdulasis bin Salman werde sein Land die Rolle des weltweiten sicheren Ölversorgers behalten.

Normalisierung der Ölproduktion

Die Kapazität wird den Angaben zufolge Ende September bei elf Millionen Barrel täglich liegen und bis Ende November auf zwölf Millionen steigen. Die Produktion von Erdgas und Methan wird wieder ihr Level vor dem Angriff erreichen. Der Energieminister fügte hinzu, dass Saudi-Arabien als weltweit größter Erdölexporteur jetzt strenge Maßnahmen erlassen müsse, damit künftige Attacken verhindert werden.

Eine Freigabe der strategischen US-Ölreserven falle dadurch weg, wie US-Präsident Donald Trump erläuterte. Es habe keinen starken Ölpreisanstieg gegeben und aus diesem Grund würden die Ölreserven erst einmal nicht angetastet. Im saudi-arabischen Dschidda wird der US-Außenminister Mike Pompeo sich über die Lage erkundigen. Bisher habe das Land keine Informationen, wer der Verursacher der Luftangriffe sei und kenne die Verantwortlichen nicht. Die Angriffe sollen der US-Regierung zufolge vom Iran aus durchgeführt worden.

Die Attacken fanden am Samstag statt, welche das Ölfeld Khurais und die Erdölanlage Abqaiq trafen. Als Folge brach die Öl-Produktion ein und führte zu einem Anstieg des Ölpreises an der Börse. Gegen die Vermutung der Iran würde hinter den Luftangriffen stecken, wehrte sich Teheran und wies auf Vorwürfe zurück. Zwischen dem Iran  und Saudi-Arabien besteht eine Erzfeindschaft, weil beide Länder um eine dominierende Rolle in der Golfregion kämpfen.

USA und Saudi-Arabien wollen angemessen reagieren

Die USA und ihr enger Verbündeter Saudi-Arabien wollen auf den Angriff angemessen reagieren. Der US-Außenminister Mike Pompeo und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman werden über eine passende Reaktion sprechen, wofür Pompeo am 18. September 2019 in der Hafenstadt Dschidda eintreffen wird. Bei dem Gespräch sollen Bemühungen koordiniert werden, den Aggressionen Irans in der Region entgegenzuwirken.

Zu den Luftangriffen hatten sich die Huthi-Rebellen im Jemen bekannt, doch deren Verantwortung wird bezweifelt, da die vermeintlichen Kampfdrohnen oder Raketen eine Distanz von über 1.000 km hätten zurücklegen müssen. Die unbekannten Projektile haben die Ölanlagen nach den Bildern zufolge mit hoher Präzision getroffen. Nach aktuellen Erkenntnissen von Experten habe es sich um niedrig fliegende Marschflugkörper gehandelt, die aus hoher Entfernung abgeschossen worden seien.

Die Lage in der Golfregion könnte sich zuspitzen, falls weitere Angriffe auf die saudi-arabischen Ölanlagen stattfinden sollten. Das US-Militär ist im Nahen Osten stark mit seinen See-, Luft-, und Bodenstreitkräften vertreten. Der Iran und die Vereinigten Staaten von Amerika haben seit Jahrzehnten einen Zwist, der trotz einer Annäherung unter Trumps Vorgänger Barack Obama noch nicht gelöst werden konnte.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / kampee_p

Andreas Krämer

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