Russische atomare Unterwasser-Drohne Poseidon
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Russische atomare Unterwasser-Drohne Poseidon

Die neue russische Unterwasser-Drohne „Poseidon“ ist nach Medienberichten dazu in der Lage einen Atomsprengkopf mit zwei Megatonnen Sprengkraft zu tragen. Gegen gegnerische Marinestützpunkte soll das Waffensystem eingesetzt werden und verfügt über einen nuklearen Antrieb.

Der Atomantrieb beschleunigt die Unterwasser-Drohne Poseidon auf eine Geschwindigkeit von umgerechnet rund 120 Stundenkilometer und kann in über 1000 Metern Tiefe tauchen. Poseidon ist Bestandteil des ozeanischen Mehrzwecksystems, zu dem auch Atom-U-Boote zählen.

Indienststellung bis 2027 geplant

In den kommenden neun Jahren soll die Unterwasserdrohne in Dienst gestellt und von einem derzeit noch im Bau befindlichen Spezial-U-Boot getragen werden. Die Sewmasch-Werft in Sewerodwinsk zeichnet für den Bau verantwortlich. Zu dem Waffensystem sind aktuell keine weiteren technischen Details bekannt.

Das russische Militär wird seit Jahren waffentechnisch aufgerüstet, um seine Position gegen die USA zu stärken. Im März hatte der amtierende Präsident Wladimir Putin im Rahmen seiner Ansprache vor der Föderalen Versammlung neue Waffensysteme präsentiert.

Strategisches Waffensystem Avantgarde

Zu den Waffensystemen, die in einer Videosimulation gezeigt wurden, gehörte auch das strategische Waffensystem „Avantgarde“ und ist eine Art „Feuerkugel“, die als atomarer Sprengkopf in dichten Atmosphären agieren kann. Von Avantgarde soll eine Geschwindigkeit von über 20 Mach im Hyperschallbereich erreichbar sein.

Nach Angaben Putins soll „Avantgarde“ bereits in die Serienproduktion gegangen sein und das System würde funktionieren. Gegen alle heute existierenden Abwehrsysteme soll die hyperschnelle Kugel resistent und damit quasi unverwundbar sein.

Der Flügelblock sei gleitfähig und fliege umhüllt von Plasma. Putin verglich das Geschoss mit einem Feuerball und Meteorit. Die Oberflächentemperatur liege bei 1600 bis 2000 Grad Celsius und der Flügelblock könne dabei weiterhin sicher gesteuert werden.

Bündnisse und Gefahren

Russland baut sich ein neues Netzwerk im Nahen Osten und Asien als Gegenpart zu den USA auf. Vor allem Syrien gilt trotz seines umstrittenen Machthabers Assad als wichtiger Verbündeter. In Syrien herrscht seit sieben Jahren Bürgerkrieg und zahlreiche Länder sind in dem Konflikt involviert. Neben Russland sind die Türkei, USA, Israel, Iran und Irak in dem vom Bürgerkrieg und IS gezeichneten Land aktiv.

Kürzlich konnte die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) den verbotenen Einsatz von Chlorgas feststellen. Eine vor Ort eingeleitete Untersuchung stellte fest, dass am 4. Februar 2018 die Stadt Sarakeb das Ziel eines Giftgasangriffs war und dabei Chlorgas aus Zylindern eingesetzt wurde. In Duma soll ebenfalls Giftgas zum Einsatz gekommen sein und habe mindestens 40 Menschen das Leben gekostet. Zur Zeit wird der mutmaßliche Giftgasangriff von der OPCW unter die Lupe genommen.

Nach Einschätzung von Experten könnte im Nahen Osten ein größerer Konflikt und im schlimmsten Fall ein Krieg ausbrechen. Die USA eröffneten Mitte Mai eine Botschaft in Jerusalem und sorgte für Kritik von den Nachbarstaaten, die sich durch diesen Schritt provoziert fühlen.

Kein neuer Krieg im Nahen Osten

Russland, die USA und die Golfstaaten wollen einen Krieg im Nahen Osten unter allen Umständen vermeiden. Zur Zeit droht die Situation zu eskalieren, weil Israel einen iranischen Angriff auf sein Land fürchtet.

Vergangene Woche in der Nacht zum Dienstag, den 8. Mai 2018 zerstörte die israelische Luftwaffe als Antwort auf einen iranischen Angriff in den Golanhöhen eine Anzahl militärischer Ziele in Syrien. Das russische Militär sei vor dem Angriff in Kenntnis gesetzt worden.

Ein Krieg im Nahen Osten hätte gravierende Folgen für die Welt, vor allem der Ölpreis würde steigen und negative Konsequenzen für die Weltwirtschaft. Nur die Diplomatie könnte eine größere kriegerische Auseinandersetzung verhindern, doch mit jedem Tag spitzt sich die Lage weiter zu. Israel und Iran sollten ihren Konflikt beilegen, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen.

Hier könnten die USA vermitteln, doch Präsident Donald Trump hält sich bedeckt bei dem Thema und Russland handelt im eigenen Interesse in diesem komplizierten Spiel um die Machtverhältnisse in der Region.

Video zur Unterwasser-Drohne Poseidon

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https://www.youtube.com/watch?v=dOB_IdTeen4

Beitragsbild: @ depositphotos.com / estebande

Andreas Krämer

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