Ihr alle kennt dieses unglaublich nützliche Survivaltool namens “Hobo Stove” oder auch “Hobo Ofen”. So ein Hoboofen ist eigentlich nichts anderes als ein Holzofen im Kleinformat und funktioniert deshalb so gut, weil er ebenfalls den Kamineffekt ausnutzt.
Durch die physikalische Tatsache, dass heiße Luft nach oben steigt, entsteht im Hoboofen ein extrem starker Sog. Das heißt, die heiße Luft steigt auf und es wird immer mehr Luft und damit Sauerstoff von unten angesaugt. Durch dieses Prinzip werden unglaublich hohe Temperaturen im Hobo Stove erreicht, was wiederum dafür sorgt, dass der Ofen so gut wie jedes Material verbrennen kann (wenn er einmal Temperatur aufgenommen hat). So kann nach dem ersten Anschüren z.B. auch feuchtes Holz verbrannt werden.
Das Bauprinzip eines Hobos ist dabei immer das gleiche:
Er besteht aus einem hohen unten offenen Metallgefäß (zum Beispiel einer alten Konservendose), dass als Brennkammer dient und gleichzeitig unsere “Herdplatte” ist. Zusätzlich müssen unten, seitlich am Metallgefäß Löcher angebracht werden, damit ständig neue Luft zugeführt werden kann. Am allerbesten funktioniert der Kocher dann, wenn das Brennmaterial nicht direkt auf dem Boden liegt sondern mit einer Art Gitter einige Zentimeter über der Erde liegt. Das hat dann den Vorteil, dass die Frischluft nicht nur von der Seite sondern auch direkt von unten (wie beim heimischen Holzkamin) zugeführt wird. Der Kamineffekt ist dadurch am größten.
Wenn Ihr im Notfall keinen professionellen Hobo Ofen zur Hand habt, lässt sich das ganze wirklich sehr einfach mit einer simplen alten Konservendose und eurem Messer in 10 Minuten umsetzten:
- Schneidet einfach mit einem Messer den Boden und den Deckel der Dose ab. Es entsteht dann quasi eine Metallröhre.
- Bohrt jetzt an einem Ende der Dose, mit dem Messer Löcher seitlich in die Dose. Einmal komplett um die Dose herum, allerdings nur in der Nähe von einem Ende.
- Bohrt mit dem Messer viele Löcher in den abgeschnittenen Boder der Dose. Macht also praktisch ein Sieb aus dem Boden der Dose.
- Presst jetzt den abgeschnittenen und durchlöcherten Boden von unten ein Stück weit in die Dose hinein. Dieses “Sieb” sollte sich danach knapp über den seitlich hineingebohrten Löchern befinden. Auf dem durchlöcherten Boden liegt später unser Brennmaterial und die Löcher an der Seite und im Boden sorgen dafür, dass die Frischluft direkt von unten zugeführt werden kann.
- Das war’s auch schon, euer Hobo Stove wäre jetzt einsatzbereit. Es könnte jetzt aber noch passieren, dass euer Hobo auf der Oberseite zu dicht abschließt, sobald ihr einen Topf oder ein anderes Gefäß darauf stellt und die Flamme dadurch erstickt wird. Dies könnt ihr vermeiden, indem ihr bei Schritt 1 die Oberseite sehr unregelmäßig (wellig) abschneidet. Alternativ könnt ihr auch die Oberseite an den Seiten noch etwas einschneiden. Ziel ist es, dass die Luft zwischen Hobo und Kochgefäß wieder entweichen kann und das Feuer nicht erstickt wird.
Bitte beachtet: Der erklärte Hoboofen funktioniert in der Praxis sehr gut, hat aber auch einige Nachteile. Zum Beispiel habt Ihr durch die grobe Arbeit mit dem Messer immer noch scharfe Kanten an der Dose. Man muss bei der Verwendung also extrem aufpassen und auch für den Transport ist der Notfall-Hobo dadurch nur bedingt geeignet.
Die Luxusausführung eines Selbstbau-Hobos wird euch im folgenden Video erklärt. Hier ist der Aufbau etwas aufwändiger und es wird etwas Werkzeug benötigt. (Es werden zwei Dosen verwendet, Kanten werden mit einer Feile begradigt, etc.) Aber das Endergebnis ist auch entsprechend haltbarer und hochwertiger.
Ganz professionell bekommt ihr so einen Hobo Stove aber natürlich auch schon Fix und Fertig. Hier gibt es die verschiedensten Varianten wie zum Beispiel Super-Platzsparende Steckversionen. (Die erzeugen allerdings eine nicht ganz so gute Hitze). Oder extrem hitzeerzeugende Edelstahllösungen.
https://www.youtube.com/watch?v=BxODae_BS74
Beitragsbild: @ depositphotos.com / antgor90
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