Pentagon investiert 2 Milliarden US-Dollar in die KI-Forschung
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Pentagon investiert 2 Milliarden US-Dollar in die KI-Forschung

Das Pentagon wird in den kommenden fünf Jahren einen Betrag von 2 Milliarden US-Dollar in die KI-Forschung investieren und dabei helfen Kommandanten bessere Entscheidungen zu treffen. Die Behörde DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) wurde im Jahr 1958 gegründet und wird mit dem Geld die Künstliche Intelligenz im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums für militärische Zwecke erforschen.

Was soll erforscht werden?

Die Milliarden-Investition wollen die USA mit dem Ziel einsetzen, das Rennen um die KI zu gewinnen. Russland und China investieren wie das Pentagon massiv in die Künstliche Intelligenz. Von US-Präsident Donald Trump wird die Entwicklung autonomer Waffensysteme, die selbstständig agieren, befürwortet und forciert.

Vor drei Monaten sicherte sich die US-Technologieberatung Booz Allen Hamilton einen Auftrag von rund 900 Millionen US-Dollar.  Das Unternehmen wird im Rahmen dieses Aufrags an KI-Programmen forschen, zu denen keine Details veröffentlicht wurden.

Autonome Drohnen, die künftig mit einer neuentwickelten fortschrittlichen KI arbeiten, werden Entscheidungen basierend auf Merkmalen treffen. Heute arbeiten selbstständige Waffensysteme vor allem mit Muster-, und Logiksystemen und Prozentwerten. Die neue KI soll erkennen können, ob es sich bei einem Fahrzeug zum Beispiel um einen Kleinwagen oder bewaffneten SUV handelt. Zwischen harmlosen Zivilisten und gefährlichen Terroristen soll der Computer künftig ebenfalls besser unterscheiden können.

Militärische KI-Forschung umstritten

Die KI-Forschung im militärischen Bereich gilt wegen der Risiken seit Jahren als enorm umstritten, besonders vor dem Hintergrund automatischer Waffensysteme, die menschliche Entscheidung bald überflüssig machen könnten. Die UN-Konferenz in Genf über das Verbot von Killer-Robotern, die Ende August 2018 stattfand und Vertreter von 70 Ländern als Teilnehmer zählte, verlief ohne Ergebnis.

Die Konferenzteilnehmer konnten sich auf keine gemeinsame Erklärung einigen, in dem die Forschung, Entwicklung und Nutzung von autonomen Waffen verboten werden sollte. Seit 1899 existiert eine internationale Vereinbarung, die Haager Konvention, nach der ausschließlich der Mensch bei Konflikten entscheidet, ob militärische Ziele angegriffen werden sollen. Die Unterscheidung zwischen militärischen und zivilen Zielen könnten von vollautomatischen Waffensystemen nicht nach menschlichen Gesichtspunkten treffen.

Wie die Forscherin Bonnie Docherty von der Organisation Human Rights Watch erläuterte, würden solche selbständig handelnde Waffen einen Bruch des Völkerrechts bedeuten. Bis heute wurde keine klare Regelung beschlossen, die der Entwicklung der KI im Militärsektor strenge Grenzen setzt. Das US-Militär arbeitet seit Jahren in der KI-Forschung und verfolgt das Ziel, in Zukunft verstärkt automatische Waffensysteme statt Soldaten bei Missionen einzusetzen.

KI in der Kriegsführung

Von China wurde dieses Jahr der Begriff „Schlachtfeld-Singularität“ in Verbindung mit der fortschreitenden Entwicklung der KI geschaffen. Die chinesische Regierung rechnet damit, dass der Computer in Zukunft die Waffensysteme vollständig übernehmen und steuern wird. Die USA sind zwar bestrebt, nicht das erste Land zu sein, welches der KI die volle Kontrolle über Waffensysteme gibt, doch wollen ebenfalls über diese Fähigkeit verfügen.

Zur Zeit existieren bereits teilautonome Waffen, bei denen allerdings ein menschlicher Operator die endgültige Entscheidung über den Angriff auf ein Ziel trifft. An einer KI für militärische Einsätze arbeiten die USA, China, Russland, Israel, Iran, Pakistan und die Türkei unter anderem mit einem Fokus auf Schwarmtechnologie. Bei der Schwarmtechnologie arbeiten zum Beispiel autonome Drohnen in einem Team und agieren dabei eigenständig.

Wenn die KI die Singularität erreicht und dies dürfte nach Einschätzung von Forschern spätestens um das Jahr 2040 herum der Fall sein, bedeutet dies eine Überlegenheit der Computer gegenüber uns Menschen.

Der Gründer des US-Autoherstellers Tesla, Elon Musk, schrieb im Jahr 2017 mit 116 KI-Experten einen offenen Brief (https://futureoflife.org/autonomous-weapons-open-letter-2017) an die UNO und forderte darin ein Verbot autonomer Waffen. Die Entwicklung und KI-Singularität werden wir nicht aufhalten können.

Video zum Thema

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https://www.youtube.com/watch?v=ltLV5Na7owU

Beitragsbild: @ depositphotos.com / Melpomene

Andreas Krämer

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