Basiert chinesischer Tarnkappenbomber J20 auf US-Tarnkappentechnik
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Basiert chinesischer Tarnkappenbomber J20 auf US-Tarnkappentechnik?

Im Jahr 2011 absolvierte der chinesische Tarnkappenbomber Chengdu J20 seinen ersten Flug und soll auf der US-Tarnkappentechnik eines im Jahr 1998 über Serbien abgeschossenen F117 Stealthjägers basieren. Am 9. März 1999 war die F117 Nighthawk das Ziel einer serbischen Flugabwehrrakete.

Erstmals wurde ein Tarnkappenflugzeug auf diese Weise während eines Einsatzes abgeschossen, nur mit einer ordentlichen Portion Glück und Taktik rettete sich der Pilot mit dem Schleudersitz. Damals seien Wrackteile der Maschine von Anwohnern eingesammelt worden und ein paar der Komponenten gelangten in den Besitz ausländischer Militärs, darunter hätten sich auch Chinesen befunden, wie der ORF berichtete.

Kauften chinesische Agenten Wrackteile?

Nach den Worten des kroatischen Admirals Davor Domazet Loso hätten heimische Geheimdienste zur damaligen Zeit von chinesischen Agenten berichtet. Die Agenten hätten das Umfeld der Absturzstelle untersucht und Wrackteile von Landwirten erworben.

Laut dem Militärfachmann Zoran Kusovac seien von der Regierung unter dem serbischen Präsidenten Slobodan Milosevice konstant Materialien des Westens an die Bündnispartner China und Russland gegangen. Die zerstörte F117 Nighthawk sei bei chinesischen wie russischen Militär an erster Stelle gewesen. In Belgrad wurde Wochen nach dem Abschuss die chinesische Botschaft durch ein Bombenangriff der NATO „irrtümlich“ getroffen und zerstört. Das US-Militär bleibt bis heute bei dem Standpunkt einer versehentlichen Zerstörung der chinesischen Botschaft in Belgrad.

Luftfahrtmuseum zeigt Teile der F117 Nighthawk

Im Luftfahrtmuseum der Stadt Belgrad sind Komponenten der F117 Nighthawk ausgestellt, wie der Pilotenhelm, das Cockpitdach und der linke Flügel. Nach Angaben des stellvertretenden Museumsdirektors Zoran Milisevic sei unklar, wo sich die übrigen Teile des Tarnkappenjägers befinden. Von Seiten der USA, Russland und China bestehe kein Interesse, die gezeigten Wrackteile mitzunehmen.

Jungfernflug und Indienststellung der Chengdu J20

Der Jungfernflug des Tarnkappenjägers Chengdu J20 fand am 11. Januar 2011 statt, als der zu der Zeit amtierende US-Verteidigungsminister Robert Gates in der chinesischen Hauptstadt Peking auf Staatsbesuch zugegen war. Von staatlichen Medien erschienen Bilder der J20, die das über der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas hinwegflog.

Der Prototyp sei erst kurz vor dem Erstflug fertiggebaut worden, hieß es aus Japan. Robert Gates zeigte sich seinerzeit beunruhigt und der US-Geheimdienst CIA sei von der Entwicklung des J20 Tarnkappenjets „auf dem kalten Fuss“ erwischt worden. Seit dem 17. März 2017 befinden sich erste Maschinen des Stealthflugzeugs im Dienst.

US-Tarnkappentechnik für Russland und Iran?

Wie China sind auch Russland und Iran bestrebt Tarnkappenflugzeuge zu besitzen. Die Suchoi Su-57 absolvierte als Stealthbomber im Januar 2010 ihren Erstflug und soll ebenfalls wie die J20 auf der Technologie der abgeschossenen F117 basieren. Das Tarnkappen-Mehrkampfflugzeug befindet sich in der Flugerprobung und zwei dieser Maschinen sollen im Februar 2018 in Syrien gelandet sein, was seitens Russland dementiert wurde. Ihre Indienststellung ist für 2019 geplant.

Der modernste Tarnkappenjet der US-Airforce ist derzeit die F35 und der einzige Tarnkappenbomber ist der seit Dezember 1993 eingesetzte strategische Langstreckenbomber Northrop B2-Spirit. Die Lockheed Martin F35 hat jedoch nach wie vor mit technischen Problemen zu kämpfen und befindet sich seit 2011 in der Serienproduktion.

Der Iran soll Spekulationen nach mit der HESA Shafaq über ein Unterschall-Tarnkappenflugzeug verfügen. Drei Versionen des Stealthjets seien geplant, bestehend aus einem zweisitzigen Trainer, Jagdbomber und leichtes Erdkampfflugzeug. Ein zweites Tarnkappenflugzeug soll die Qaher 313 sein und soll leistungsfähig wie ein F18-Hornet sein, bislang wurde nur ein nicht flugfähiges Modell im Februar 2013 gezeigt. Eine Serienproduktion scheint nicht geplant zu sein.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / KGriff

Andreas Krämer

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